Konstantin Wecker

Die Kanzlerin Songtext / Lyric


Konstantin Wecker - Die Kanzlerin Songtext


Ich habe ein Geheimnis,

das ich sicher bei mir hüte,

obwohl sich mancher Klassenfeind

darum bemühte.



Doch alles Dunkle will ans Licht,

die Enge sucht die Weite,

und selbst mein kleines rotes Herz

pocht auf der falschen Seite.



Den besten Freunden wollte ich

mich niemals offenbaren.

Doch nun zerreißt es mir die Brust,

drum sollt ihr es erfahren:



Das Lächeln meiner Kanzlerin,

es raubt mir den Verstand.

Wenn sie parliert im Parlament,

regiert mit zarter Hand,






dann weiß ich: ganz egal, was sie

politisch fabuliert,

wir werden von dem schönsten Lächeln

dieser Welt regiert.



Man wird mich nicht mehr schätzen

in meinen linken Kreisen,

wird Hunde auf mich hetzen,

lässt Züge entgleisen.



Doch bitte sagt: Was soll ich tun?

So weit ist es gekommen!

Die Liebe hat wie ein Taifun

mein Herz im Sturm genommen!



Ach ja, ich seh's, ihr seid geschockt,

ihr seht die Welt so kritisch.

die Liebe macht mich toll und blind

und restlos unpolitisch.



Das Lächeln meiner Kanzlerin,

es raubt mir den Verstand,

und wenn sie tagt im Bundestag

und herrscht mit zarter Hand,



dann weiß ich: ganz egal, was sie

politisch fabriziert,

wir werden von dem schönsten Lächeln

dieser Welt regiert.



Und neulich war sie, finde ich,

entschieden zu kokett.

Sie legte sich doch glatt mit der

Atomlobby ins Bett.



Doch was ist los, ich weiß nicht mehr,

was ich ihr glauben soll,

jetzt find't dieselbe Kanzlerin

den Ökostrom ganz toll!



Doch wenn die Wut am größten ist,

denk' ich an Angie still

und an das Jahr 2008,

den 13. April:



Ein Bild erhellte diese Nacht,

am Nordpol schmolz der Schnee:

Da zeigte meine Kanzlerin

ihr pralles Dekolleté!



Das nein die - die Brüste meiner Kanzlerin

rauben mir den Verstand.

Es schlägt mein Herz für diese Brust

und unser Vaterland.



Ich fäll' für sie in Stuttgart

einundzwanzig alte Bäume

und sprenge ihr den Kopfbahnhof

für Immobilienträume.



Ich blas' mit ihr den Terrorfürsten

dieser Welt den Marsch

und kriech' dafür für alle Zeit

der NATO in den Arsch.



Ich mauschelte mit ihr fortan

mit Bänkern, Lobbyisten,

und wenn es sein muss schösse ich

für sie auf Pazifisten.



Ach könnte ich in an dieser Brust

nur einmal kurz versinken!

Dann wählte ich - ich schwöre es! -

auch niemals mehr die Linken.

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